Cornelie Holzach (Schmuckmuseum, Pforzheim)
„Was darf rein?“ , 07. Juni

Ausstellungs- und Sammlungsstrategie und Lieblingstücke im Schmuckmuseum Pforzheim


Die Sammlung zeitgenössischen Schmucks im Schmuckmuseum Pforzheim beginnt mit Stücken aus den frühen 1950er Jahren und wird kontinuierlich erweitert. Mit der Eröffnung des Museums 1961 wurde zugleich dieser neue Sammlungbereich begonnen. Zunächst wurde eher zufällig und wenig systematisch gesammelt, das änderte sich spätestens 1967 mit der ersten „Tendenzen“ Ausstellung. Diese Ausstellungsreihe zeitgenössischer Schmuckkunst wurde bis Anfang der 1980er Jahre von Reinhold Reiling und Fritz Falk betreut und kuratiert. Wichtige Stücke der Sammlung des Museums stammen aus diesen Ausstellungen, die damals die aktuellste Schmuckkunst zusammenbrachte. Darüber hinaus wurde aber kontinuierlich weiter angekauft, die Sammlung umfasst heute über 1200 Werke internationaler Schmuckkunst. Sammlungsstrategie ist es bis heute, einzigartige Schmuckstücke zu erwerben, die den Kriterien der Kunst und der Schmuckkunst standhalten - anders als schon Gesehenes zu sein, intelligente Lösungen zeigend, die frei von Klischees sich mit der Welt, der Zeit, der Persönlichkeit auseinandersetzen. Je aktueller die Stücke sind, desto größer ist gewiss das Risiko, nicht über die Halbwertzeit von Museumssammlungen hinauszureichen - aber ohne Risiko keine spannende Sammlung.

seit 2005 Leiterin des Schmuckmuseums Pforzheim, Studium der Schmuckgestaltung und Kunstgeschichte, ab 1997 Mitarbeiterin des Schmuckmuseums mit dem Schwerpunkt zeitgenössischer Schmuck.